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December 4, 2024

Lastmanagement – Wie Sie durch intelligentes Energiemanagement Kosten sparen

Lastmanagement ermöglicht Unternehmen, ihre Energiekosten zu senken, indem sie energieintensive Prozesse in Zeiten günstiger Strompreise verlagern und Lastspitzen vermeiden. Durch den Einsatz moderner Technologien und Energiespeicher können Einsparpotenziale genutzt und zusätzliche Einnahmen durch die Teilnahme am Regelenergiemarkt erzielt werden.

Lastmanagement ist für viele Unternehmen ein effektives Mittel, um Energiekosten zu senken und gleichzeitig die Netzstabilität zu unterstützen. Besonders in Branchen mit hohem Energieverbrauch – etwa in der Produktion – kann ein intelligentes Lastmanagement Einsparpotenziale in erheblichem Umfang erschließen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Lastmanagement funktioniert und wie Ihr Unternehmen davon profitieren kann.

Was ist Lastmanagement?

Lastmanagement bezeichnet die Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs in einem Unternehmen. Dabei wird die elektrische Last (also der Energiebedarf) durch technologische Lösungen so angepasst, dass sie zu den günstigsten Zeiten auftritt. Besonders bei dynamischen Stromtarifen oder in Zeiten hoher Netzbelastung kann dies zu deutlichen Einsparungen führen.

Warum ist Lastmanagement wichtig?

Der Strompreis variiert zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten. Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, seine energieintensiven Prozesse in Zeiten mit niedrigeren Strompreisen zu verlagern, kann es die Energiekosten erheblich senken. Darüber hinaus trägt Lastmanagement zur Netzstabilität bei, indem Lastspitzen vermieden werden. Netzbetreiber belohnen Unternehmen, die aktiv am Lastmanagement teilnehmen, teilweise mit finanziellen Anreizen.

Schritt 1: Analyse des Energieverbrauchs

Bevor Sie Lastmanagement in Ihrem Unternehmen einführen, sollten Sie zunächst Ihren Energieverbrauch analysieren. Dazu gehört die Identifikation von:

  • Verbrauchsspitzen: Wann und durch welche Prozesse entstehen hohe Lastspitzen?
  • Prozesse mit flexiblem Energiebedarf: Gibt es Prozesse, die nicht kontinuierlich laufen müssen und daher zeitlich verschoben werden können?

Eine genaue Analyse der Lastprofile ist entscheidend, um Einsparpotenziale zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Schritt 2: Flexibilität durch Technologie

Lastmanagement wird oft durch den Einsatz moderner Technologien ermöglicht. Intelligente Energiemanagementsysteme überwachen den Energieverbrauch in Echtzeit und steuern ihn so, dass Lastspitzen vermieden werden. Beispiele für solche Technologien sind:

  • Automatisierte Steuerungen: Sie passen den Energieverbrauch an die aktuell vorherrschenden Strompreise oder die Netzbelastung an.
  • Energiemanagement-Software: Diese Systeme überwachen kontinuierlich den Energieverbrauch und bieten eine detaillierte Auswertung des Lastverhaltens. Auf Basis dieser Daten können Maßnahmen zur Lastverlagerung entwickelt werden.

Ein Beispiel: Ein großer Lebensmittelproduzent nutzt Lastmanagement, um energieintensive Kühlprozesse in die Nachtstunden zu verlagern, wenn der Strompreis am niedrigsten ist. Dadurch spart das Unternehmen jährlich etwa 10 % der Stromkosten.

Schritt 3: Nutzung von Energiespeichern

Energiespeicher, wie Batterien, spielen eine wichtige Rolle im Lastmanagement. Sie ermöglichen es Unternehmen, Energie zu Zeiten niedriger Preise zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. Besonders sinnvoll ist dies in Kombination mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, da überschüssiger Strom, der tagsüber produziert wird, gespeichert und in Spitzenzeiten verbraucht werden kann.

Schritt 4: Teilnahme am Regelenergiemarkt

Unternehmen, die am Lastmanagement teilnehmen, können sich für den Regelenergiemarkt qualifizieren. Hierbei stellen sie dem Netzbetreiber eine gewisse Flexibilität zur Verfügung, indem sie entweder ihren Energieverbrauch kurzfristig anpassen oder Energie ins Netz einspeisen. Für diese Bereitschaft erhalten Unternehmen Vergütungen, die zusätzliche Einnahmequellen darstellen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Unternehmen, die Lastmanagement betreiben, müssen sich an bestimmte gesetzliche Regelungen halten, insbesondere wenn sie am Regelenergiemarkt teilnehmen. Wichtig ist, dass die eingesetzten Systeme den Anforderungen des Netzbetreibers entsprechen und dass die Anpassung des Energieverbrauchs in einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt.

Fallbeispiel: Lastmanagement in der Industrie

Ein metallverarbeitendes Unternehmen hat durch die Einführung eines Lastmanagementsystems seine Lastspitzen um 20 % reduzieren können. Dank eines flexiblen Energiemanagementsystems werden energieintensive Prozesse nun in Zeiten niedriger Netzbelastung durchgeführt. Durch die Teilnahme am Regelenergiemarkt erhält das Unternehmen zudem eine jährliche Vergütung von 50.000 Euro.

Fazit

Lastmanagement ist für energieintensive Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, Kosten zu sparen und gleichzeitig zur Netzstabilität beizutragen. Durch die Nutzung moderner Technologien, Energiespeicher und eine intelligente Steuerung des Energieverbrauchs können Unternehmen ihre Lastspitzen reduzieren und flexible Energiepreise zu ihrem Vorteil nutzen.