Ein Energieaudit kann mehr als nur eine gesetzliche Pflicht sein – es bietet eine wertvolle Möglichkeit, den Energieverbrauch Ihres Unternehmens zu analysieren und Einsparpotenziale aufzudecken. In diesem Blogpost erfahren Sie, was ein Energieaudit beinhaltet, welche gesetzlichen Anforderungen gelten und wie Ihr Unternehmen davon profitieren kann.
Ein Energieaudit ist eine systematische Untersuchung des Energieverbrauchs eines Unternehmens. Ziel ist es, Energieflüsse zu analysieren, die Effizienz der Energienutzung zu bewerten und potenzielle Maßnahmen zur Energieeinsparung zu identifizieren. Im Rahmen des Energieaudits wird der Energieverbrauch von Gebäuden, Anlagen und Prozessen überprüft.
Das Energieaudit ist in Deutschland für große Unternehmen verpflichtend. Laut dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) müssen Unternehmen, die nicht als kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) gelten, alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen lassen. Dazu zählen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro.
Wichtige Eckpunkte:
Vor Beginn des Energieaudits sollten Unternehmen ihre Energieverbrauchsdaten der letzten Jahre sammeln und alle relevanten Gebäude, Anlagen und Prozesse identifizieren, die im Audit betrachtet werden sollen. Dabei sollten Sie auch den aktuellen Stand der eingesetzten Technologien, etwa in der Produktion oder der Gebäudetechnik, bewerten.
Das Energieaudit wird von einem externen Energieauditor durchgeführt. Der Auditor analysiert die Energieströme im Unternehmen und prüft den Verbrauch in verschiedenen Bereichen, wie etwa bei der Beleuchtung, der Heizung, dem Kühlbedarf oder in Produktionsprozessen. Am Ende des Audits erhalten Sie einen umfassenden Bericht mit Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Die im Audit identifizierten Maßnahmen zur Energieeinsparung sollten priorisiert und in einem Zeitrahmen umgesetzt werden. Häufig empfohlene Maßnahmen umfassen:
Ein Beispiel: Ein Fertigungsunternehmen führte ein Energieaudit durch, das ergab, dass die ineffiziente Heizungsanlage etwa 30 % des Energieverbrauchs ausmachte. Nach der Umstellung auf ein modernes Heizungssystem konnte das Unternehmen jährlich 25.000 Euro an Energiekosten einsparen.
Neben der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen bietet ein Energieaudit zahlreiche Vorteile für Unternehmen:
Nachdem ein Energieaudit durchgeführt wurde, können Unternehmen staatliche Zuschüsse für die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen beantragen. Zum Beispiel unterstützt die Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft (EEW) Investitionen in energieeffiziente Technologien mit attraktiven Zuschüssen.
Ein Energieaudit ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine wirtschaftliche Chance für Unternehmen. Es bietet die Möglichkeit, den Energieverbrauch zu senken, Kosten zu sparen und gleichzeitig die Energieeffizienz zu steigern. Unternehmen, die die Ergebnisse eines Energieaudits konsequent umsetzen, können langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zur Nachhaltigkeit beitragen.